Ellenbogenschmerzen und Ellenbogenverletzungen

Modernste Behandlungsmethoden

Ellenbogenchirurgie

Im Rahmen von Sturzereignissen kann es zu Frakturen (Brüchen) des Ellenbogens kommen. Sowohl der Oberarmknochen (distaler Humerus) als auch Elle (Ulna) oder Speiche (Radius) können hier betroffen sein.
Je nach Ausprägung und Dislokation (Verschiebung des Bruchs) müssen offene Osteosyntheseverfahren mit Schrauben und Platten an der Elle (Ulna), Speiche (Radius) oder dem unteren Oberarm (distaler Humerus) vorgenommen werden. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Processus coronoideus zu, der die Stabilität in Streckung unterstützt. Auch das Radiusköpfchen kann so erheblich verletzt sein, dass eine Rekonstruktion nicht möglich ist und dieses entfernt werden muss. In diesen Fällen kann das Radiusköpfchen durch eine Radiusköpfchenprothese implantiert werden, um die Stabilität und Funktion des Ellenbogens wieder zu erlangen.

Stationärer Aufenthalt

2-3 Tage

Nachbehandlung

In der Regel muss für 6 – 8 Wochen eine Ellenbogen-Orthese mit limitiertem Bewegungsumfang getragen werden. In dieser Zeit erfolgt die langsame Mobilisierung des Gelenks unter krankengymnastischer Anleitung. Arbeitsfähigkeit erreicht man bei geringer körperlicher Arbeit nach 4 Wochen, bei schwerer Arbeit frühestens nach 3 Monaten. Sport ist erst nach 4-6 Monaten erlaubt.

Der Verschleiß der Knorpelflächen des Ellenbogengelenks kann ohne ersichtlichen Grund (idiopathische Arthrose), durch chronische Überlastung (z.B. schweres Heben über Kopf oder starke Beanspruchung beim Sport wie Bodybuilding, Speerwerfen etc.) nach Unfällen mit Knochenbrüchen oder nach Infektionen entstehen.
Bei noch ausreichender Gelenkkongruenz ist zur Beseitigung von Schmerzen und Bewegungseinschränkungen die arthroskopische Therapie indiziert.. Erst bei Vorliegen von schweren Gelenkdeformitäten kann ein offener Eingriff mit Implantation einer Prothese erforderlich werden.

Technik

Bei der arthroskopischen Arthrolyse wird das Gelenk mobilisiert und knöcherne Anbauten (Osteophyten), welche die Gelenkmechanik stören, abgetragen. Zudem wird die entzündete und verdickte Gelenkkapsel eröffnet und teilweise reseziert. Knorpelschäden können geglättet und freie Gelenkkörper entfernt werden. Hierdurch erreicht man in der Regel eine Verbesserung der Beweglichkeit und eine Schmerzreduktion.

Bei schweren Formen der Erkrankung kann im Verlauf eine Ellenbogenprothese notwendig werden. Hier stehen wie bei anderen Gelenken verschiedene Teil- oder Vollprothesen zur Verfügung.

Stationärer Aufenthalt

2-3 Tage

Nachbehandlung

Eine vorübergehende Ruhigstellung in einer Orthese erfolgt bis zur Wundheilung. Direkt postoperativ beginnt jedoch die funktionelle Nachbehandlung mit Physiotherapie, um die gewonnene Beweglichkeit zu erhalten. Diese dauert ca. 4-6 Monate bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden kann.

Bei der Epicondylitis liegt eine chronische Überlastung der Sehnenansätze am äußeren (Tennisellenbogen)oder inneren (Golferellenbogen) Epicondylus des Ellenbogens vor. Dabei kann es neben einer Entzündung und Schwellung des Sehnenansatzes (Enthesiopathie) zu verschiedenen Stufen der Rissbildung in der Sehnenplatte kommen. Die Schwere der Sehnenschädigung entscheidet über Prognose und Therapieansatz.

Konservative Behandlung

Die primäre Behandlung der Epicondylitis erfolgt in der Regel konservativ und ist in den meisten Fällen auch erfolgversprechend.
Lokale Maßnahmen wie Friktionsmassagen, Iontophorese und eine nach Schmerzlinderung vorsichtige Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur bringt Beschwerdelinderung. Schonung in dieser Phase ist wichtig.

Operative Behandlung

Bei frustranem konservativen Vorgehen und bestehender Schädigung der Sehnenplatte ist die Indikation zur Operation zu stellen.

Unsere Technik

Nach erfolgter diagnostischer Arthroskopie wird über einen kleinen Hautschnitt der krankhaft veränderte Anteil der Sehne des Musculus extensor carpi radialis brevis (ECRB) entfernt und der Knochen im Bereich des Epicondylus teilweise eröffnet. Im Anschluss werden die Sehnen mittels kleinen Knochenankern wieder am Knochen fixiert. Dadurch kommt es zu einer Heilung des Sehnengewebes auf dem Epicondylus.

Stationärer Aufenthalt

2 Tage

Nachbehandlung

Die Nachbehandlung sieht das Tragen einer Unterarmschiene für 6 Wochen vor, damit die rekonstruierten Sehnenansätze nicht überlastet werden. Direkt postoperativ beginnt die vorsichtige Nachbehandlung unter krankengymnastischer Anleitung nach einem von uns ausgearbeiteten Schema.
Je nach Tätigkeit kann der Beruf nach ca. 8 Wochen wieder aufgenommen werden. Belastende Tätigkeiten oder Sport sollten frühestens 3 Monate nach dem Eingriff begonnen werden.

Vor allem im Rahmen von Sturzereignissen mit Abfangen des Körpers durch den Arm kann es zu einer Verrenkung (Luxation) des Ellenbogens kommen. Dabei zerreißen nahezu immer weichteilige Strukturen (Sehnen, Bänder, Kapsel), die für die Stabilität des Gelenkes wichtig sind. Zudem kann es zu Frakturen der beteiligten Knochen kommen.
Die “einfache” Luxation heilt in den meisten Fällen auch unter konservativen Maßnahmen folgenlos aus. Bei schweren Schädigungen mit Beteiligung der dynamischen und statischen Stabilisatoren, kann es zur anhaltenden INstabilität kommen. Hier wird die operative Stabilisierung notwendig.
Bei chronischer Instabilität des Ellenbogens mit regelmäßigen Verrenkungen oder schmerzhafter Instabilität wird ebenfalls eine operative Stabilisierung des Gelenkes notwendig.

Unsere Technik
Akut

Zunächst erfolgt die diagnostische Arthroskopie (Gelenkspiegelung), um weitere Schäden im Gelenk (z.B. Knorpelschäden) auszuschließen. Dann werden über einen kleinen Hautschnitt Kapsel-Bandapparat und Sehnen dargestellt. Nach einer akuten Luxation werden die ausgerissenen Band- und Sehnenstrukturen wieder am Knochen fixiert, um die Stabilität des Gelenkes wiederherzustellen. Dies geschieht mittels kleiner Knochenanker oder in transossärer Technik.
Je nach Art und Schwere der Luxation müssen zusätzlich Frakturen des Ellenbogens mittels Osteosyntheseverfahren versorgt werden.

Chronisch

Bei der chronischen Instabilität des Ellenbogens ist diese o.g. Verfahren mit direkter Refixation der Weichteile nicht mehr zielführend. In solchen Fällen wird je nach Ort der Instabilität eine mediale und/oder laterale Bandplastik nötig. Hierfür können körpereigene Sehnen (Triceps, Gracilis, Palmaris longus) oder Fremdsehnen verwendet werden. Die Transplantate werden durch Knochenkanäle und mit Ankerschrauben fixiert und ersetzen den insuffizienten Halteapparat des Gelenkes.

Stationärer Aufenthalt

2-3 Tage

Nachbehandlung

In der Regel muss für 6 Wochen eine Ellenbogen-Orthese mit limitiertem Bewegungsumfang getragen werden. In dieser Zeit erfolgt die langsame Mobilisierung des Gelenks unter krankengymnastischer Anleitung sowie der vorsichtige Kraftaufbau.. Arbeitsfähigkeit erreicht man bei geringer körperlicher Arbeit nach 4 Wochen, bei schwerer Arbeit frühestens nach 3 Monaten. Belastender Sport ist erst nach 6 Monaten erlaubt.